Proteste nach Mord an mexikanischer Journalistin

Mexiko-Stadt - Nach der Ermordung der mexikanischen Journalistin Lourdes Maldonado ist es in zahlreichen Städten des Landes zu Protesten gekommen. In Mexiko-Stadt versammelten sich am Dienstag (Ortszeit) Medienschaffende vor dem Innenministerium und forderten eine Aufklärung des Mordes sowie der tödlichen Angriffe auf zwei weitere Kollegen in den vergangenen zwei Wochen.

Im Bundesstaat Baja California, wo neben Maldonado auch der Fotograf Margarito Martínez Esquivel ermordet wurde, protestierten Journalistinnen und Journalisten vor dem Regierungspalast. In den meisten der weiteren 30 Bundestaaten gingen Menschen auf die Straße und verurteilten die Morde. Maldonado war am Sonntag in der nördlichen Grenzstadt Tijuana in ihren Wagen aus einem Taxi heraus erschossen worden.

Ermordete Journalistin war in staatlichem Schutzprogramm

Die Journalistin hatte 2019 auf einer Pressekonferenz des Präsidenten Andrés Manuel López Obrador erklärt, dass sie bedroht werde und um Unterstützung gebeten. Ebenso wie der Fotograf Martínez, der am Montag vergangener Woche in Tijuana starb, befand sich Maldonado in einem staatlichen Schutzprogramm. Eine Woche zuvor wurde der Leiter eines Online-Portals im Bundesstaat Veracruz erstochen.

Die Morde wurden auch international scharf verurteilt. Die UN-Sprecherin Stéphane Dujarric forderte die mexikanische Regierung auf, Journalisten besser zu schützen. Die Vertretung der Europäischen Union in Mexiko kritisierte das „Fehlen von Ergebnissen“ bei der Aufklärung der Verbrechen. Die „Zonen des Schweigens“, in denen Journalisten aus Angst vor Angriffen nicht arbeiten könnten, müssten verschwinden. Einem Bericht von „Reporter ohne Grenzen“ von Ende 2021 zufolge ist Mexiko das weltweit gefährlichste Land für Medienschaffende.

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