Frankfurt a.M./Kampala - Uganda geht erneut gegen Kritiker von Präsident Yoweri Museveni vor. Die Staatsanwaltschaft erhob am Dienstag Anklage gegen den Autor Kakwenza Rukirabashaija, dem vorgeworfen wird, abwertende Kommentare auf Twitter gemacht zu haben, wie der ugandische Nachrichtensender NTV berichtete. Rukirabashaijas Festnahme Ende Dezember hatte international Kritik ausgelöst.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Autor vor, Ende Dezember beleidigende Tweets veröffentlicht zu haben, die den Frieden des Präsidenten und eines hochrangigen Militärs gestört hätten. Rukirabashaija hatte unter anderem geschrieben, Präsident Museveni habe großes Leiden über das Land gebracht. Zu den genauen Anklagepunkten wurde nichts bekannt. Sein Anwalt hatte zuvor erklärt, der 33-Jährige sei im Gefängnis gefoltert worden. Der EU-Sonderbeauftragte für Menschenrechte, Eamon Gilmore, hatte in der vergangenen Woche die Freilassung Rukirabashaijas gefordert.
Rukirabashaija wurde mit einem satirischen Roman über Korruption in einem fiktiven Land bekannt und im vergangenen Jahr von der internationalen Schriftstellervereinigung PEN ausgezeichnet. Er war in der Vergangenheit bereits mehrfach festgenommen worden. Präsident Museveni regiert Uganda seit 1986 zunehmend autoritär. Ihm wird ein brutales Vorgehen gegen die Opposition und kritische Stimmen vorgeworfen.