Frankfurt a.M./Kampala - Nach knapp zwei Jahren coronabedingter Schulschließungen sind die Klassenräume in Uganda wieder offen. Die Schülerinnen und Schüler kehrten in die Schulen zurück, wie der ugandische Nachrichtensender NTV berichtete. Demnach hatten sie seit März 2020 keinen Unterricht mehr. Kinderrechtsorganisationen forderten die Regierung auf, die Kinder und Jugendlichen bei ihrer Rückkehr zu unterstützen.
Kinderrechtsorganisationen hatten die lange Schließung wiederholt kritisiert. Die UN-Organisation Unicef erklärte am Montag auf Twitter, eine solche Schließung dürfe nicht mehr vorkommen: „Wir müssen die Schulen für jedes Kind und überall offen halten.“
Geschlossene Schulen auf den Philippinen und den Bahamas
Uganda ist nach Angaben der Unesco das letzte afrikanische Land, in dem die Schulen wegen der Corona-Pandemie noch landesweit geschlossen waren. Weltweit gibt es laut einer Datenbank der UN-Organisation noch sechs Länder mit landesweit geschlossenen Schulen, darunter die Philippinen und die Bahamas.
Save the Children warnte mit Blick auf die Wiederöffnung der Schulen vor einer „zweiten Welle von Schulabbrüchen“, weil die Kinder und Jugendlichen den versäumten Lernstoff nicht mehr nachholen könnten. Wegen der Folgen der Corona-Pandemie und der Zunahme von Armut und Kinderarbeit hätten in Ländern wie Uganda bereits bis zu 20 Prozent der Kinder die Schule abgebrochen.
In Uganda wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums bisher knapp 153.000 Corona-Infektionen gemeldet. Etwa 3.300 Menschen starben demnach in Zusammenhang mit einer Infektion. Uganda hat knapp 46 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner.