UN verurteilen Plünderung von Hilfsgütern im Sudan

Frankfurt a.M./New York - Die Vereinten Nationen haben die Plünderung von Hilfsgütern in der sudanesischen Region Darfur scharf verurteilt. UN-Generalsekretär António Guterres erklärte am Mittwochabend (Ortszeit) in New York laut seinem Sprecher, Lebensmittel für mehr als 730.000 Menschen seien vernichtet worden. Guterres rief die sudanesischen Behörden auf, die Ordnung in der Region wiederherzustellen. In den vergangenen Tagen hatte es mehrere Angriffe auf Hilfseinrichtungen gegeben.

Am Mittwochabend hatten Unbekannte ein Lagerhaus des Welternährungsprogramms (WFP) in der Stadt Al-Faschir im Bundesstaat Nord-Sudan angegriffen und rund 1.900 Tonnen Lebensmittel geplündert. Am Wochenende war bereits ein Logistikzentrum in Al-Faschir angegriffen worden, das die UN wenige Tage zuvor an sudanesische Behörden übergeben hatten. Hintergrund sind Medienberichten zufolge offenbar Versuche von Rebellen, Einrichtungen des sudanesischen Staats zu erobern.

Starke Zunahme der Gewalt in der Region Darfur

Vor einem Jahr endete die Friedensmission Unamid von UN und Afrikanischer Union in Darfur nach rund 13 Jahren Ende. Menschenrechtler beklagen seitdem eine starke Zunahme der Gewalt in der Region. Seit Oktober wurden laut UN-Angaben Tausende Menschen durch Gewaltausbrüche vertrieben. Die Anfang dieses Jahres begonnene unbewaffnete Unterstützungsmission Unitams soll die Demokratisierung des Landes nach dem Sturz des Langzeitherrschers Omar al-Baschir 2019 begleiten.

Darfur im Westen des Sudans wird seit längerem von Macht- und Verteilungskonflikten erschüttert. Bei einem Völkermord wurden zwischen 2003 und 2008 Schätzungen zufolge 300.000 Menschen getötet. Al-Baschir wird für einen Völkermord verantwortlich gemacht.

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