London/Yangon - Unter den mehr als 35 ermordeten Zivilisten in Myanmar befinden sich auch die zwei bislang vermissten Mitarbeiter von „Save the Children“. Es handele sich um zwei junge Väter im Alter von 32 und 28 Jahren, teilte die Hilfsorganisation am Dienstag in London mit. An Weihnachten waren die verkohlten Leichen in ausgebrannten Fahrzeugen im östlichen Bundesstaat Kayah entdeckt worden. Menschenrechtler und eine im Kayah-Staat aktive Widerstandsgruppe machen Myanmars Militärjunta für das Verbrechen verantwortlich.
Das Massaker hatte international Entsetzen und Empörung ausgelöst. Nach Angaben von „Save the Children“ waren die beiden Mitarbeiter auf dem Heimweg von einem Hilfseinsatz, als ihr Privatfahrzeug angegriffen und in Brand gesteckt wurde. Die Chefin der Hilfsorganisation, Inger Ashing, sprach von einer „grauenhaften Nachricht“. Gewalt gegen unschuldige Zivilisten, einschließlich Helfern, sei unerträglich. „Dieser sinnlose Angriff ist ein Verstoß gegen internationales humanitäres Recht.“
Massaker, Folter und willkürliche Festnahmen
„Der UN-Sicherheitsrat muss nun so schnell wie möglich zusammenkommen und Maßnahmen festlegen, um die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen“, forderte Ashing. Nach der Gewalttat hat „Save the Children“ die Arbeit in einigen Regionen Myanmars vorübergehend eingestellt.
Seit dem Putsch vom 1. Februar geht das Militär in Myanmar immer brutaler gegen die Bevölkerung vor. Unter anderem mehren sich Berichte über Zivilisten, die lebendig verbrannt wurden. Regimegegner und Menschenrechtler beklagen Massaker, Folter und willkürliche Festnahmen. Laut der Hilfsorganisation für politische Gefangene AAPP wurden seit dem Umsturz mindestens 1.380 Menschen bei Protesten getötet und mehr als 11.200 Personen verhaftet.