Sanaa, Genf - Großer Geldmangel zwingt das Welternährungsprogramm der UN zur Kürzung seiner Lebensmittelhilfe für hungernde Menschen im Jemen. Die Rationen für acht Millionen Bedürftige in dem Konfliktland würden ab Januar verringert, teilte das WFP am Mittwoch in Jemens Hauptstadt Sanaa mit.
Fünf Millionen Menschen, die unmittelbar von einer Hungersnot bedroht seien, sollten jedoch weiter eine volle Ration erhalten. Das WFP müsse die Kürzungen in einer kritischen Zeit anordnen, beklagte die Organisation: In den vergangenen Monaten habe sich der Hunger im Jemen weiter ausgebreitet. Die Brotpreise hätten sich in weiten Teilen des Landes in diesem Jahr mehr als verdoppelt und die Wirtschaft stehe vor dem Kollaps. Zudem zwängen die anhaltenden Kämpfe unaufhörlich Menschen in die Flucht.
Die Hälfte der Bevölkerung leidet unter akutem Hunger
Laut WFP leiden mehr als 16 Millionen Menschen oder mehr als die Hälfte der Bevölkerung im Jemen unter akutem Hunger. Für 2022 nennt das WFP 1,97 Milliarden US-Dollar (1,74 Milliarden Euro) an nötigem Geld für seine Lebensmittelhilfe im Jemen.
In dem Land auf der arabischen Halbinsel tobt seit Jahren ein bewaffneter Konflikt. Die Regierung kämpft mit Unterstützung Saudi-Arabiens und anderer Staaten gegen die Huthi-Rebellen, die wiederum Hilfe aus dem Iran erhalten.