Osnabrück - Geflüchtete Menschen in afrikanischen Staaten sind laut einer Studie vielfältigen Problemen während der Corona-Pandemie ausgesetzt. Dazu zählen etwa fehlendes Einkommen, unzureichender Zugang zu staatlichen Behörden und Hilfsorganisationen sowie die gestiegenen Gesundheits- und Sicherheitsrisiken, wie die Universität Osnabrück am Montag mitteilte.
Obwohl sich der Umgang mit der Pandemie in den Staaten unterscheide, hätten die Wissenschaftlerinnen ähnliche Auswirkungen festgestellt, sagte Nadine Segadlo von der Uni Osnabrück. So kämen etwa durch Grenzschließungen und die Verhängung von Lockdowns Menschen an Grenzen nicht mehr weiter. Die Wissenschaftlerinnen haben den Angaben zufolge in sechs afrikanischen Staaten 90 Menschen befragt, darunter Geflüchtete und Mitarbeitende von Hilfsorganisationen. Sie kamen aus Kenia, Uganda, Ghana, Nigeria, Südafrika und Simbabwe.
Die Selbstorganisation der Schutzsuchenden spiele bei der Bewältigung der Pandemie eine große Rolle, sagte Ulrike Krause, Juniorprofessorin für Flucht- und Flüchtlingsforschung am Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) der Universität Osnabrück: „Sie haben Informationen über Risiken im Zusammenhang mit Covid-19 in ihrem Umfeld geteilt, über Hygiene- und Schutzmaßnahmen aufgeklärt, Ressourcen wie Gesichtsmasken oder Seife hergestellt und psychosoziale Unterstützung geleistet.“