Frankfurt a.M./Pretoria - Der unter Korruptionsverdacht stehende frühere südafrikanische Präsident Jacob Zuma muss zurück ins Gefängnis. Ein Gericht in Pretoria entschied am Mittwoch nach Berichten des südafrikanischen Rundfunks SABC, eine Haftaussetzung für den 79-Jährigen sei nicht rechtmäßig gewesen. Zuma hatte Anfang Juli eine 15-monatige Haftstrafe wegen Missachtung des Gerichts in einem Korruptionsverfahren angetreten, wurde kurz danach jedoch ins Krankenhaus gebracht. Im September wurde ihm von den Justizvollzugsbehörden erlaubt, nach dem Klinikaufenthalt unter Auflagen nach Hause zu dürfen.
Die Zeit der medizinisch begründeten Haftaussetzung solle nicht auf die Erfüllung der 15-monatigen Haftstrafe angerechnet werden, erklärte das hohe Gericht der Metropolregion Gauteng nun. Der frühere Präsident war verurteilt worden, weil er sich geweigert hatte, vor einer Kommission auszusagen, die Vorwürfe von Korruption und Betrug im öffentlichen Sektor während Zumas Amtszeit zwischen 2009 und 2018 untersucht. Zumas Inhaftierung hatte im Juli in seiner Heimatprovinz KwaZulu-Natal und in Gauteng schwere Unruhen ausgelöst, bei denen mehr als 300 Menschen getötet wurden.