Augsburg - Das Bundesentwicklungsministerium verstärkt seine Anstrengungen zum weltweiten Schutz von Frauen vor Gewalt. Für mehrere Projekte würden insgesamt 15 Millionen Euro neu bereitgestellt, sagte der geschäftsführende Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) der „Augsburger Allgemeinen“ (Mittwoch) zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am Donnerstag. Die Corona-Krise habe die Lage für Frauen dramatische verschärft, begründete er die zusätzliche Unterstützung.
„Durch die Lockdowns ist häusliche und sexuelle Gewalt gegen Frauen angestiegen“, führte der Minister aus. Experten rechneten mit bis zu 30 Millionen weiteren Fällen. Infolge der weltweiten Hunger- und Wirtschaftskrise würden zudem geschätzt 13 Millionen Mädchen zu Früh- oder Zwangsheiraten gedrängt. Weltweit erlebe jede dritte Frau in ihrem Leben mindestens einmal körperliche oder sexualisierte Gewalt. „Das können wir nicht einfach so hinnehmen“, sagte Müller.
Die neuen Mittel gehen den Angaben zufolge an den UN-Treuhandfonds zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen und Mädchen und an zwei afrikanische Regionalinitiativen. Zudem wird eine internationale Mädchenbildungsinitiative gefördert.