Frankfurt a.M., Ougadougou - Nach einem schweren Angriff bewaffneter Männer auf Sicherheitskräfte in Burkina Faso hat die Regierung eine Änderung ihrer Anti-Terror-Strategie angekündigt. Er wolle einen Rat für die Nationale Verteidigung einsetzen, sagte Präsident Roch Marc Christian Kaboré laut einer Meldung der staatlichen Nachrichtenagentur AIB vom Mittwochabend an. Nähere Einzelheiten dazu nannte er nicht. Die Zahl der Opfer des Angriffs auf eine Polizei-Einheit am Sonntag stieg unterdessen auf mindestens 53.
Bewaffnete Angreifer auf Motorrädern hatten eine Gendarmerie in der Provinz Soum im Norden des westafrikanischen Landes überfallen und dabei mindestens 49 Sicherheitskräfte und vier Zivilisten getötet. Präsident Kaboré kündigte an, den Vorfall zu untersuchen und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Der Angriff in der Ortschaft Inata sowie die schlechte Sicherheitslage hatten Medienberichten zufolge in den vergangenen Tagen Proteste gegen die Regierung ausgelöst.
Islamistische Milizen in Westafrika
In Burkina Faso und den Nachbarländern Niger, Mali und Nigeria sind zahlreiche islamistische Milizen und kriminelle Banden aktiv, darunter auch Gruppen, die sich dem Terrornetzwerk Al-Kaida und dem sogenannten „Islamischen Staat“ (IS) zugehörig fühlen. Sie verüben immer wieder Angriffe auf staatliche Einrichtungen und gegen die Zivilbevölkerung.
In Nigeria wurden bei Angriffen auf mehrere Dörfer im Bundesstaat Sokoto mindestens 21 Menschen getötet. Angreifer auf Motorrädern hätten die Dörfer in der Nacht überfallen und unter anderem Lebensmittel geplündert. Im selben Bundesstaat waren an der Grenze zum Niger am Montag mindestens 43 Menschen getötet worden.