UN-Ausschuss gegen das Verschwindenlassen besucht Mexiko

Mexiko-Stadt - Der UN-Ausschuss gegen das Verschwindenlassen hat am Montag (Ortszeit) einen Besuch in Mexiko begonnen. Es ist das erste Mal, dass das Gremium in ein Land reist, um sich vor Ort ein Bild zu machen. Die Delegation werde zwölf Tage in Mexiko bleiben und sich mit Vertretern der Regierung, der Zivilgesellschaft, internationaler Organisationen sowie Angehörigen der Opfer treffen, heißt es in einer Erklärung des Ausschusses.

Nach offiziellen Angaben gelten in Mexiko rund 94.000 Menschen als verschwunden. Damit zählt das Land zu denen, in denen besonders viele Menschen von diesem Verbrechen betroffen sind. Die Mehrheit der Opfer wurde von Mitgliedern der organisierten Kriminalität verschleppt, andere verschwanden, als sie sich in den Händen von Sicherheitskräften befanden.

Besuch wurde schon vor acht Jahren beantragt

„Der Ausschuss begrüßt die Bereitschaft Mexikos, den Besuch zu empfangen, den wir seit 2013 beantragt haben“, erklärte die Vorsitzende der Delegation, Carmen Rosa Villa. Die Gruppe will auch Opferangehörige und Behörden bei der Suche nach Verschwundenen begleiten. 12 der 32 mexikanischen Bundesstaaten sollen besucht werden.

Der mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador hatte sich nach seiner Amtsübernahme 2018 zum Ziel gesetzt, das Verbrechen an 43 Studenten aufzuklären, die 2014 von Kriminellen und Polizisten verschleppt wurden und seitdem verschwunden sind. Alejandro Encinas, der Menschenrechtsbeauftragte der Regierung, garantierte der Delegation „völlige Offenheit“.

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