Menschenrechtler dringen auf Freilassung von Politikern im Sudan

Frankfurt a.M./Nairobi - Nach dem Putsch im Sudan fordern Menschenrechtler die Freilassung der noch inhaftierten zivilen Politiker. Die nach der Machtergreifung des Militär Ende Oktober festgenommenen Personen müssten sofort aus der Haft entlassen werden, erklärten Amnesty International und Human Rights Watch am Dienstag in Nairobi. Auch die teils tödliche Gewalt gegen Demonstrantinnen und Demonstranten müsse beendet werden. Seit der Machtübernahme durch das Militär am 25. Oktober wurden etwa 30 Personen festgenommen, darunter mehrere Minister. Bei Protesten wurden seither mindestens 14 Menschen getötet.

Die Menschenrechtsorganisationen kritisierten den ungerechtfertigten Einsatz tödlicher Gewalt bei Demonstrationen gegen die Militärjunta in der Hauptstadt Khartum. Sie beklagten zudem, dass Telefon- und Internetverbindungen immer wieder unterbrochen würden. Das sudanesische Militär habe in den vergangenen zwei Wochen auf die altbekannten, brutalen Methoden zurückgegriffen und damit die Fortschritte auf dem Gebiet von Menschenrechten und Freiheit untergraben, erklärte Mohamed Osman von Human Rights Watch.

Das Militär hatte im Sudan Ende Oktober die Regierung abgesetzt und den Notstand verhängt. Mehrere der festgenommenen Politiker der Übergangsregierung wurden noch nicht freigelassen. Die Übergangsregierung aus Zivilisten und Militärs war seit dem Sturz des langjährigen Präsidenten Omar al-Baschir an der Macht. Der Anführer des Putsches, General Abdel Fattah al-Burhan, erklärte, die Machtübernahme sei notwendig gewesen, um die Sicherheit des Landes zu gewährleisten und kündigte die Bildung einer Expertenregierung an.

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