Westafrika verhängt Sanktionen gegen Militärjunta in Mali

Frankfurt a.M./Accra - Die westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas hat Strafmaßnahmen gegen die Verantwortlichen des Putsches in Mali verhängt. Bei einem Sondergipfel in der ghanaischen Hauptstadt Accra einigten sich Staats- und Regierungschefs des Bündnisses auf sofortige Einreise- und Kontosperren aller Mitglieder der Militärjunta, wie es in einer am Sonntagabend veröffentlichten Erklärung heißt. Die malische Armee hatte Ende Mai zum zweiten Mal innerhalb von neun Monaten die Regierung abgesetzt und die Macht übernommen.

Die Ecowas-Vertreter reagierten mit ihrer Erklärung auch auf das Eingeständnis der Militärherrscher, dass der Zeitplan für den Übergang auf eine verfassungsgemäße Regierung verfehlt werde. Sie äußerten sich besorgt über die Verschlechterung der Sicherheitslage in Mali, die durch die politische Instabilität in dem Land verursacht werde.

Die Ecowas sprach sich angesichts der Bedrohungen durch den Terrorismus zudem für ein robusteres Mandat der UN-Militärmission Minusma aus, an der auch die Bundeswehr beteiligt ist. Auf dem Gipfeltreffen am Sonntag beschlossen die Staats- und Regierungschefs außerdem, den früheren ghanaischen Minister und UN-Funktionär Mohamed Ibn Chambas zum Sondergesandten für Guinea zu benennen. In Guinea hatte das Militär Anfang September die Macht übernommen.
 

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