Klimagipfel: Entwicklungsorganisationen dringen auf rasche Maßnahmen

Bonn/Köln - Entwicklungsorganisationen fordern mit Blick auf die UN-Klimakonferenz 2021 schnelle und umfassende Klimaschutzmaßnahmen. Die zunehmenden Auswirkungen der Klimakrise gefährdeten etwa die weltweite landwirtschaftliche Produktion und bedrohten die Lebensgrundlage von Millionen von Bäuerinnen und Bauern auf der ganzen Welt, heißt es in einer am Montag veröffentlichte Analyse von Fairtrade Deutschland. Bei der Weltklimakonferenz verhandeln die Staaten ab Sonntag in Glasgow darüber, wie sie die Ziele des Pariser Abkommens einhalten können.

Die Analyse, die von der Europäischen Union finanziell unterstützt wurde, geht von zunehmenden extremen Wettermustern aus. Der landwirtschaftlichen Produktion in den wichtigsten Anbauregionen der Welt drohten dadurch schwere Schäden: Mit Blick auf die Bananenproduktion in der Karibik und in Mittelamerika würden geringere Niederschläge und extremere Temperaturen erwartet, während in Südostasien und Ozeanien das Risiko tropischer Wirbelstürme steige. Für die Kaffeeregionen in Brasilien, Mittelamerika und Südindien sei von Temperaturspitzen und Trockenheit auszugehen, Teile Ghanas und der Elfenbeinküste müssten mit mehr Starkregenfällen rechnen.

Mehr Unterstützung für Bäuerinnen und Bauern im globalen Süden

„Die Ergebnisse des Berichts sind äußerst alarmierend und ein klarer Ruf nach sofortigen und umfassenden Klimaschutzmaßnahmen“, warnte Nyagoy Nyong'o, Geschäftsführer von Fairtrade International. „Die Bedrohung für die Zukunft vieler Lieferketten ist sehr real.“ Der Vorstandsvorsitzender von Fairtrade Deutschland, Dieter Overath, mahnte, vor allem Bäuerinnen und Bauern im globalen Süden müssten umfassend finanziell unterstützt werden, damit sie die nötigen Klimaanpassungs- und Resilienzmaßnahmen umsetzen können.

Die Hilfsorganisation Care forderte mit Blick auf den Klimagipfel, die größten Industrienationen müssen ihrer Verpflichtung nachkommen und die schon heute von der Klimakrise am stärksten betroffenen Länder finanziell unterstützen. „Pro Jahr müssen bis 2025 mindestens 100 Milliarden Euro für diesen Zweck zur Verfügung gestellt werden“, erklärte die Organisation in Bonn. Die Hälfte der Summe müsse für die Anpassung an den Klimawandel genutzt werden.

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