Berlin - Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hat sich bestürzt über Berichte zu einem neuen Militärputsch im Sudan gezeigt. Der Versuch eines solchen Umsturzes sei „klar zu verurteilen“, erklärte Maas am Montag in Berlin. Er rief dazu auf, den friedlichen politischen Übergangsprozess im Sudan hin zu einer Demokratie fortzuführen.
Ein Umsturzversuch müsse sofort beendet werden, forderte der Minister. „Die politisch Verantwortlichen müssen ihre Meinungsverschiedenheiten in einem friedlichen Dialog lösen“, betonte er. „Dies sind sie den Menschen in Sudan, die für ein Ende der Diktatur und für demokratische Veränderungen gekämpft haben, schuldig.“
Im Sudan kam es Medienberichten zufolge zu einem neuen Militärputsch. Mitglieder der Übergangsregierung, darunter der zivile Ministerpräsident Abdallah Hamdok, wurden demnach unter Hausarrest gesetzt. Die Übergangsregierung, die seit dem Sturz des langjährigen Präsidenten Omar al-Baschir 2019 durch das Militär an der Macht ist, besteht aus Militärs und Zivilisten. Zuletzt gab es immer wieder Spannungen zwischen den beiden Gruppen. Die Übergangsregierung sollte bis zu geplanten Wahlen Ende 2022 an der Macht bleiben.