Frankfurt a.M./Khartum - Der Sudan ist tief gespalten über die Zukunft des Landes: Bei zwei Demonstrationen gingen am Donnerstag Tausende Menschen auf die Straße, um für und gegen die Übergangsregierung zu protestieren, wie der Sender RFI berichtete. Die Übergangsregierung, die seit dem Sturz des langjährigen Präsidenten Omar al-Baschir 2019 an der Macht ist, besteht aus Militärs und Zivilisten. In den vergangenen Wochen kam es zunehmend zu Spannungen zwischen Gegnern und Anhängern des Militärs.
Demonstranten forderten bei einem Protest in der Hauptstadt Khartum das Militär am Donnerstag auf, die Macht an eine vollständig zivile Regierung abzugeben. Eine Gegendemonstration wollte dagegen die Machtübernahme durch das Militär, um die Ordnung wiederherzustellen. Die Übergangsregierung, die als Souveräner Rat bezeichnet wird und nach dem Sturz des Baschir-Regimes durch das Militär gebildet wurde, soll bis zu den geplanten Wahlen Ende 2022 an der Macht bleiben. Dem Putsch 2019 waren monatelange Massenproteste gegen die Baschir-Regierung vorausgegangen.