Kunming, Genf - Die internationale Staatengemeinschaft will entschlossener gegen das Artensterben vorgehen. Die Mitgliedsstaaten der Weltnaturschutzkonferenz versprachen am Mittwoch in der chinesischen Stadt Kunming, die Artenvielfalt bei allen Regierungsentscheidungen zu fördern. Laut einer Mitteilung der Vereinten Nationen soll die Vereinbarung dazu beitragen, dass sich die bedrohte Biodiversität bis spätestens 2030 erholt.
In der bei der Konferenz verabschiedeten Erklärung legen sich die Staaten jedoch nicht auf konkrete Maßnahmen fest, um bestimmte Ziele im Bereich des Artenschutzes zu erreichen. Angedacht ist aber, schädliche Subventionen, etwa in der Landwirtschaft, auslaufen zu lassen oder in andere Bereiche umzuleiten. Zudem könnten indigene Völker beim Artenschutz mitwirken und in die Entscheidungen eingebunden werden.
Umweltschützer fordern von den Staaten mehr Einsatz
Die Verhandlungen über den Artenschutz sollen laut den Vereinten Nationen im nächsten Jahr fortgesetzt werden. Die Staaten werden laut UN-Plan im Mai 2022 eine neue Strategie für den Artenschutz formulieren, in der möglichst konkrete Mittel und Ziele stehen sollen.
Im Jahr 2010 hatten sich die Mitglieder der Weltnaturschutzkonferenz auf 20 Ziele zum Erhalt der biologischen Vielfalt und der Lebensräume bis 2020 geeinigt. Jedoch wurde keines der Ziele erreicht. Umweltschützer wie der Nabu fordern von den Regierungen wesentlich mehr Einsatz, um das Artensterben zu stoppen.