Mexiko-Stadt - Seit der Amtsübernahme von Präsident Andrés Manuel López Obrador im Dezember 2018 sind in Mexiko 47 Journalisten und 94 Menschenrechtsaktivisten ermordet worden. Die meisten Fälle blieben bislang straflos, wie aus einem Bericht hervorgeht, den der Menschenrechtsbeauftragte der Regierung, Alejandro Encinas, am Dienstag (Ortszeit) vorstellte.
Besonders alarmierend sei es, dass die größte Gefahr für Medienschaffende von lokalen Beamten ausgehe, die mit kriminellen Gruppen zusammenarbeiten, erklärte Encinas. Nur in fünf Fällen seien nach Journalistenmorden Verantwortliche verurteilt worden. Bei den 94 Morden an Menschenrechtsverteidigern habe es nur zwei Verurteilungen gegeben.
Mexiko ist eines der gefährlichsten Länder für Journalistinnen
1.011 Menschenrechtsaktivisten sowie 495 Medienschaffende seien in ein staatliches Schutzprogramm aufgenommen worden, fügte er hinzu. Besonders von den Angriffen betroffen waren laut Encinas Personen, die sich gegen Umweltzerstörung, für die Rechte der indigenen Bevölkerung sowie die der Frauen eingesetzt hatten.
Mexiko ist eines der gefährlichsten Länder für Medienschaffende und Menschenrechtler. Seit 2000 wurden mindestens 140 Pressemitarbeiter ermordet. Im vergangenen Jahr waren es laut „Reporter ohne Grenzen“ acht. Auch mit Blick auf Angriffe gegen Menschenrechtsverteidiger zählt Mexiko zu den Staaten mit dem größten Sicherheitsrisiko.