Genf - Der Mangel an sauberem Wasser wird laut den Vereinten Nationen für immer mehr Menschen zu einem existenziellen Problem. Die Regierungen müssten die Wasserkrise viel ernster nehmen als bisher, verlangte der Generalsekretär der Weltwetterorganisation, Petteri Taalas, am Dienstag in Genf bei der Vorstellung eines neuen Berichts der UN. Der Klimawandel werde zu einer weiteren Zunahme von Dürren sowie Überschwemmungen führen und die Knappheit verschärfen. Auch der Bedarf einer wachsenden Weltbevölkerung vergrößere den Mangel.
Den Angaben nach hatten im Jahr 2018 rund 3,6 Milliarden Menschen für mindestens einen Monat einen nur unzureichenden Zugang zu sauberem Wasser. Bis 2050 würden mehr als fünf Milliarden Kinder, Frauen und Männer von dieser Wasserknappheit betroffen sein.
Mehr Investitionen in Wassermanagement nötig
Der Mangel an Trinkwasser, meistens verursacht durch Dürren, mache den Menschen in vielen Ländern Afrika besonders zu schaffen. In Asien hingegen seien immer öfter Überschwemmungen zu verzeichnen, die durch Starkregen ausgelöst werden. In jüngster Zeit hätten zudem die Menschen in Japan, China, Indonesien, Nepal, Pakistan und Indien mit Wassermassen umgehen müssen.
Die Weltwetterorganisation forderte von den Regierungen weitaus größere Investitionen in Wassermanagement, um einen effizienten Verbrauch zu sichern und Verschwendung zu vermeiden. Weiter müssten die Bevölkerungen durch Frühwarnsysteme besser vor Dürren und Überschwemmungen geschützt werden.
Verschiedene Organisationen der UN und nationale Einrichtungen trugen zu dem nun veröffentlichten Bericht „The State of Climate Services 2021: Water“ bei. Im November findet im schottischen Glasgow die nächste Weltklimakonferenz der UN statt. Dort soll auch Wasserknappheit thematisiert werden.