Frankfurt a.M./Nairobi - In Kenia darf ein Dokumentarfilm über ein homosexuelles Paar nicht gezeigt werden. Die zuständige staatlichen Filmaufsichtsbehörde teilte am Donnerstag in der Hauptstadt Nairobi mit, der Film „I am Samuel“ (Ich bin Samuel) werde in dem westafrikanischen Land verboten, weil die Produzenten damit gleichgeschlechtliche Beziehungen förderten. Homosexuelle Handlungen sind in Kenia illegal und können mit bis zu 14 Jahren Haft bestraft werden.
Der 52-minütige Film des Regisseurs Peter Murimi war im vergangenen Jahr erschienen. Er dokumentiert die Beziehung zwischen den beiden Männern Sam und Alex sowie die Gewalt und Diskriminierung, denen sie ausgesetzt sind. Der Chef der zuständigen Behörde für die Einstufung von Filmen, Christopher Wambua, erklärte, die Dokumentation sei eine Beleidigung der Verfassung, in der eine Ehe als Verbindung zwischen verschiedenen Geschlechtern definiert sei.
2018 war bereits ein Film über eine lesbische Liebesbeziehung verboten worden. Nach einer Klage der Regisseurin war das Verbot von einem kenianischen Gericht für sieben Tage aufgehoben worden, um eine Einreichung bei den Oscars zu ermöglichen. Homosexualität ist in Kenia weitgehend verpönt. Lesben, Schwule und Transsexuelle sind Diskriminierung und Angriffen ausgesetzt.