Gewalt in Myanmar: Baptisten-Pastor von Truppen der Junta erschossen

Frankfurt a.M./Yangon (epd). In Myanmar haben Truppen der Junta einen Baptisten-Pastor erschossen. Der Mord ereignete sich im mehrheitlich christlichen Bundesstaat Chin, wie das Nachrichtenportal „Myanmar Now“ am Sonntag unter Berufung auf örtliche Medien berichtete. Zuvor hatte es in der westlichen Region heftige Gefechte zwischen Militär und lokalen Widerstandskämpfern gegeben, in deren Folge die Junta Teile der Stadt Thantlang bombardieren ließ. Mehrere Gebäude gingen in Flammen auf.

Der Pastor wurde demnach getötet, als er half, die Brände zu löschen. Seit Monaten häufen sich Berichte, wonach in dem südostasiatischen Land neben buddhistischen Tempeln vor allem christliche Gotteshäuser Ziel staatlicher Attacken sind. Die Gebäude werden besetzt und Kircheneigentum zerstört. Neben dem Bundesstaat Chin ist auch der nördliche Kachin-Staat betroffen, wo die Junta mit Razzien gegen Kirchen und christliche Einrichtungen vorging.

Am 1. Februar hatte das Militär gegen die gewählte Regierung unter Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi geputscht. Seitdem geht die Junta immer brutaler gegen die protestierende Bevölkerung vor. Laut der Gefangenen-Hilfsorganisation AAPP wurden dabei bislang über 1.100 Menschen ermordet.

Neben manch alteingesessenen Rebellenorganisationen kämpfen zunehmend auch lokale Widerstandsgruppen gegen das Militärregime. Wie viele Soldaten dabei getötet wurden, ist unklar. Vor kurzem hatte die im April von Regimegegnern proklamierte „Regierung der Nationalen Einheit“ zu einer landesweiten Revolte gegen die Machthaber aufgerufen.

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