Berlin - Die Wehrbeauftragte des Bundestages, Eva Högl (SPD), hat eine kritische Überprüfung des Bundeswehreinsatzes in Mali gefordert. „Nach den Erfahrungen mit dem Abzug aus Afghanistan müssen wir noch einmal über Sinn und Zweck der Mali-Mission reden“, sagte Högl den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitag). „Wir müssen die Frage beantworten, ob das Ziel, in dem Land unter anderem für Stabilität zu sorgen, noch realistisch ist.“
Zu Berichten über einen möglichen Einsatz russischer Söldner in Mali sagte die Wehrbeauftragte: „Sollte es dazu kommen, müssen wir mit den internationalen Partnern und im Verteidigungsausschuss über mögliche Konsequenzen sprechen.“ Am Donnerstag hatte Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) auf Twitter erklärt, eine Vereinbarung zwischen Russland und Mali zum Einsatz von Söldnern würde die Grundlagen des Bundeswehr-Mandats in Frage stellen. In Mali ist die Bundeswehr an der EU-Ausbildungsmission EUTM und am UN-Blauhelmeinsatz Minusma beteiligt.