Berlin - Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hat das Nachhaltigkeitssiegel „Grüner Knopf“ für Textilien als Erfolg bewertet. „Am Thema Nachhaltigkeit kommt niemand mehr vorbei“, sagte Müller dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Donnerstag/RND). Bislang seien insgesamt 150 Millionen Textilien mit dem „Grünen Knopf“ verkauft worden. Im letzten Halbjahr so viele wie noch nie - trotz Corona, sagte Müller.
78 Unternehmen machten mit, hundert weitere hätten das Siegel beantragt. Jedoch kritisierte Müller, dass der Bund seine selbst gesetzten Ziele bei der nachhaltigen Beschaffung nicht erfülle. Ziel müsse sein: „Den Grünen Knopf zur Standardmarke der öffentlichen Beschaffung zu machen, sowohl in allen Kommunen als auch staatlichen Betrieben.“
Der „Grüne Knopf“ ist das erste staatliche deutsche Gütesiegel für Textilprodukte. Damit werden zum Beispiel T-Shirts, Socken oder Hosen von Unternehmen ausgezeichnet, die 46 ökologische und soziale Kriterien einhalten und die Lieferketten offenlegen. Nichtregierungsorganisationen kritisieren, dass die Standards und Kontrollen des Siegels zu lasch seien. Nach Angaben des RND ist der „Green Button“ inzwischen eine geschützte EU-Marke, auch ausländische Unternehmen können ihre Produkte mit dem Siegel zertifizieren.
Auch Fußballvereine stellen auf Grüner-Kopf-Textilien um
Laut Entwicklungsministerium stieg die Gesamtzahl verkaufter Textilien mit dem Zertifikat im ersten Halbjahr 2021 um 45 Prozent im Vergleich zum 2. Halbjahr 2020. Bei Bekleidungstextilien wurden 49 Prozent mehr verkauft, bei Heim- und Haustextilien 32 Prozent mehr sowie bei Schuhen und Accessoires 50 Prozent mehr, teilte das RND mit.
Müller verwies auf positive Beispiele aus sozialen Unternehmen, der Privatwirtschaft und der Fußball-Bundesliga. Caritas und Diakonie wollten alle 56.000 Einrichtungen wie Krankenhäuser und Altenheime mit ihren 2,2 Millionen Betten auf Grüne-Knopf-Textilien umstellen. Die Deutsche Bahn habe bereits die neuen Outfits für 43.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zertifiziert. Auf viele Fankollektionen von Bundesliga-Vereinen treffe dies inzwischen auch zu. „Das sind tolle Zeichen der Verantwortung“, fügte er hinzu.