Frankfurt a.M./Amsterdam - Knapp 80 Konzerne haben sich zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Textilbranche in Bangladesch verpflichtet. Das internationale Abkommen für Gesundheit und Sicherheit in der Textilindustrie wurde von 77 Unternehmen unterzeichnet, wie die in Amsterdam ansässige Geschäftsstelle des Abkommens am Mittwoch erklärte. Zu den Unterzeichnen zählen der deutsche Textilkonzern Kik, der Online-Versandhändler Zalando und die Supermarktkette Lidl.
Mit der Unterzeichnung des Vertrags verpflichten sich die Unternehmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in bangladeschischen Textilfabriken. Das Abkommen sieht unter anderem die Einrichtung unabhängiger Beschwerdestellen vor. Zudem sollen sie in die Gesundheitsvorsorge der Näherinnen und Näher sowie die Gebäudesicherheit investieren. Ein Ausschuss überwacht, ob das Abkommen eingehalten wird.
Regelwerk soll auf andere Länder ausgeweitet werden
Das neue Abkommen wurde nötig, weil der Vorgänger-Vertrag („Bangladesh Accord“) Ende Mai abgelaufen war. Der „Bangladesh Accord“ kam nach internationalen Protesten nach dem Einsturz des Plana-Raza-Fabrikhochhauses in Bangladesch im April 2013 zustande. Bei dem Unglück starben mehr als 1.100 Arbeiterinnen. Das neue Abkommen sieht vor, die Ausweitung des Regelwerks auf andere Länder zu prüfen.
Die Vertreterin der „Kampagne für Saubere Kleidung“, Gisela Burckhardt, begrüßte die Unterzeichnung. Damit könnten weiterhin verbindliche Regeln für die Textilbranche in Bangladesch durchgesetzt werden, sagte sie dem Evangelischen Pressedienst (epd). Zugleich forderte sie weitere Unternehmen zur Unterzeichnung auf. „Jeder verantwortungsvolle Konzern muss das machen.“ Der alte Vertrag wurde von etwa 200 Unternehmen unterzeichnet.