Frankfurt a.M./Abuja - Mehr als einen Monat nach der Entführung Dutzender Kinder einer christlichen Schule in Nigeria sind Medienberichten zufolge einige von ihnen wieder frei. Die Entführer hätten 15 Schülerinnen und Schüler gegen eine Zahlung von Lösegeld freigelassen, berichtete die nigerianische Zeitung „The Punch“ am Montag. Bewaffnete hatten im Juli mehr als 100 Schulkinder aus der weiterführenden Baptistenschule im Bundesstaat Kaduna in Nordnigeria verschleppt, 28 kamen bereits frei, vier gelang die Flucht.
Dem Bericht zufolge wurden die Kinder nach der Zahlung von umgerechnet rund 50.000 Euro freigelassen, nachdem für die Freilassung der ersten Gruppe bereits gut 104.000 Euro gezahlt worden waren. Die Entführer versprachen den Eltern demnach, sie könnten bald auch die anderen Kinder abholen.
In Nigeria entführen bewaffnete Banden und islamistische Gruppen immer wieder Personen, darunter Schulkinder, um von den Eltern oder vom Staat hohe Beträge an Lösegeld zu fordern. Die nigerianische Regierung rief in der Vergangenheit dazu auf, kein Lösegeld zu zahlen, um Entführungen nicht zu einem Geschäftsmodell von Banden werden zu lassen. In den vergangenen Monaten gab es einen Anstieg an Massenentführungen in der Region, bei denen zwischen Januar und August Schätzungen zufolge insgesamt mehr als 1.000 Personen verschleppt wurden. Viele kommen meist nach mehreren Tagen wieder frei.