Freiburg - Anlässlich des Welttags der Humanitären Hilfe am 19. August hat Caritas international auf die zunehmende Gefährdung von Helferinnen und Helfern weltweit hingewiesen. „Helfer werden zur Zielscheibe“, warnte die katholische Hilfsorganisation am Freitag in Freiburg. Der Respekt gegenüber humanitären Prinzipien schwinde. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres seien weltweit schon 71 humanitäre Helferinnen und Helfer getötet worden. Das Risiko, bei Einsätzen entführt, verletzt oder gar getötet zu werden, sei unvermindert hoch.
Die gefährlichsten Länder für humanitäre Helfer waren in den ersten sechs Monaten 2021 Afghanistan mit 17 toten Helfern bei 42 Zwischenfällen, der Südsudan mit 16 Toten bei 48 Zwischenfällen und Syrien mit neun Toten bei 21 Zwischenfällen. Caritas international zitiert hierzu Daten der „Aid Worker Security Database“. Seit den 90er Jahren habe sich die Zahl der entführten, verwundeten und getöteten Helfer verdreifacht. „Hilfe ist heutzutage in weiten Teilen der Welt lebensgefährlich. Und das oft vor allem dort, wo die Hilfe am dringendsten benötigt wird“, sagte Oliver Müller, Leiter von Caritas international.
Humanitäre Hilfe werde von vielen politischen und militärischen Akteuren nicht mehr als neutral anerkannt, sondern zielgerichtet politisiert. Für Helferinnen und Helfer stelle das humanitäre Völkerrecht deshalb häufig keinen Schutz mehr dar. Selbst Krankenhäuser seien vor Angriffen nicht mehr sicher. Gleichzeitig steige aber der Bedarf an Humanitärer Hilfe. Weltweit seien aktuell 439 Millionen Menschen auf Hilfe angewiesen, gegenüber 168 Millionen im Jahr zuvor.