Kolumbianische FARC-Guerilla rekrutierte mehr als 18.000 Kinder

Mexiko-Stadt, Bogotá - Die kolumbianische Guerillaorganisation FARC hat zwischen 1996 und 2016 mindestens 18.667 Kinder zwangsrekrutiert. Das geht aus einer Mitteilung des Sondergerichts für den Frieden hervor, die am Dienstag (Ortszeit) veröffentlicht wurde. Der Präsident des Gerichts, Eduardo Cifuentes, sprach vor Journalisten in Bogotá von einer der schwerwiegendsten Verbrechen im kolumbianischen Bürgerkrieg.

Die Zahl der Zwangsrekrutierungen von Kindern geht aus Informationen von Opferorganisationen, Universitäten und des Staates sowie den Berichten von 274 Opfern hervor. Die meisten der Betroffenen seien zwischen 15 und 17 Jahre alt gewesen. 26 ehemalige Mitglieder der FARC, die mutmaßlich für einen erheblichen Teil der Zwangsrekrutierungen verantwortlich sind, sollen nun vom Sondergericht vorgeladen werden.

Die Untersuchungen konzentrieren sich auf die Jahre 1996 bis 2016, weil in diesem Zeitraum die meisten Mädchen und Jungen rekrutiert wurden. Das Sondergericht entstand im Rahmen des Friedensabkommens zwischen der FARC und der Regierung, das 2016 abgeschlossen worden war. Es soll die Verbrechen aufarbeiten, die während des über 50 Jahre dauernden Bürgerkriegs zwischen der Guerilla, dem Staat und paramilitärischen Gruppen verübt wurden. Durch den bewaffneten Konflikt kamen in dem lateinamerikanischen Land 260.000 Menschen ums Leben, Millionen wurden aus ihrer Heimat vertrieben.

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