Genf - Ermittler der Vereinten Nationen haben sich tief besorgt über eine Welle von außergerichtlichen Hinrichtungen im Südsudan geäußert. Sicherheitskräfte der Regierung hätten seit März Dutzende Menschen im Bundesstaat Warrap ohne rechtliche Grundlage hingerichtet, warnte die UN-Kommission für Menschenrechte im Südsudan am Donnerstag in Genf.
Unter den Opfern seien auch Kinder gewesen. Die außergerichtlichen Exekutionen häuften sich seit der Ernennung eines neuen Gouverneurs in Warrap. Die Aktionen seien offensichtlich geplant und koordiniert, erklärte die Vorsitzende der Kommission, Yasmin Sooka. Die Kommission berichtete von öffentlichen Erschießungen auf Marktplätzen. Die illegalen Aktionen würden per Lautsprecher angekündigt.
Im ölreichen Südsudan, das erst 2011 unabhängig wurde, begann 2013 ein Bürgerkrieg. Zwar einigten sich Präsident Salva Kiir und Rebellen unter seinem Gegenspieler Riek Machar Ende Februar vergangenen Jahres auf eine gemeinsame Regierung, trotzdem flammt die Gewalt immer wieder auf. Millionen Menschen in dem zerrütteten Land brauchen humanitäre Hilfe. Die Kommission für Südsudan arbeitet im Auftrag des UN-Menschenrechtsrats.