Frankfurt a.M./Freetown - Nach den Unruhen in Südafrika hat eine vom Staat eingesetzte Überwachungsorganisation Ermittlungen wegen möglichen Menschenrechtsverletzungen der Plünderer gefordert. Es gebe Aufnahmen von Personen, die unmenschlich behandelt worden seien, weil sie gestohlen hätten, erklärte die Kommission für die Gleichheit der Geschlechter (GEC) laut einem Bericht des öffentlich-rechtlichen Rundfunks SABC vom Mittwoch. Die Kommission toleriere keine Form von Diebstahl, doch Täter könnten bestraft werden, ohne sie zu entmenschlichen oder ihre Rechte zu verletzen.
Dem Bericht zufolge zeigen Videoaufnahmen unter anderem Frauen, die nach der Plünderung eines Einkaufszentrums von wütenden Personen gezwungen wurden, in mit Alkohol verdrecktem Wasser zu schwimmen. Anfang Juli brachen in den Provinzen KwaZulu-Natal und Gauteng heftige Unruhen aus, bei denen offiziellen Angaben zufolge mehr als 300 Menschen getötet und Dutzende Einkaufszentren und Lagerhallen zerstört und geplündert wurden. Die Gewalt begann nach dem Haftantritt des früheren Präsidenten Zuma, der eine 15-monatige Haftstrafe wegen Missachtung des Gerichts in einem Korruptionsverfahren antreten musste.