Stuttgart - Das Land Baden-Württemberg will Benin-Bronzen an Nigeria zurückgeben. Das Stuttgarter Linden-Museum sei beauftragt worden, Objekte für eine Rückgabe zu identifizieren und in Gespräche mit der nigerianischen Seite einzutreten, teilte das Wissenschaftsministerium am Mittwoch mit. Die Landesregierung setze damit die Verabredung zum Umgang mit geraubten Benin-Bronzen in deutschen Museen um und übernehme Verantwortung für das koloniale Erbe. Erste Rückgaben sollen im Laufe des Jahres 2022 erfolgen.
Als Mitglied der Benin Dialogue Group hatte sich bereits die Leiterin des Linden-Museums, Inés de Castro, für Rückgaben ausgesprochen. Im Bestand des Museums befinden sich 78 Objekte aus dem ehemaligen Königreich Benin, darunter 64 Benin-Bronzen. Sie sind auch in der Datenbank des German Contact Point for Collections from Colonial Contexts eingestellt. Nigeria will in Benin-City ein neues Museum errichten, in dem eine Auswahl der zurückgegebenen Objekte öffentlich ausgestellt werden soll.