Frankfurt a.M./Abuja - In Nigeria haben bewaffnete Gruppen erneut zahlreiche Kinder entführt. Im Bundesstaat Kaduna seien Angreifer in eine weiterführende Schule eingedrungen und hätten mindestens 140 Schülerinnen und Schüler entführt, berichtete der Sender BBC am Montag. Bewaffnete hätten am frühen Montagmorgen die Sicherheitsmitarbeiter der Schule überwältigt und die Kinder in einen nahegelegenen Wald verschleppt. In der Stadt Zaria im gleichen Bundesstaat waren am Sonntag bereits mindestens acht Personen aus einer Tuberkulose- und Lepra-Klinik entführt worden, darunter zwei Krankenschwestern und ein zwölf Monate altes Kind.
Wer für die Angriffe verantwortlich ist, war zunächst unklar. In der Region im Norden des Landes entführen Banden immer wieder große Gruppen Menschen, darunter auch Schulkinder, um von den Angehörigen oder dem Staat hohe Beträge an Lösegeld zu fordern. In Nord-Nigeria sind zahlreiche lokale Banden, aber auch islamistische Gruppen wie Boko Haram aktiv. Lokalen Medien zufolge wurden in Nigeria seit Dezember mehr als 1.000 Schülerinnen und Schüler entführt, die meisten kamen nach Verhandlungen frei. Allein in Kaduna fanden seit Dezember vier Massenentführungen statt.