Frankfurt a.M./Maputo - Die südafrikanische Staatengemeinschaft SADC hat die Entsendung von Truppen in das Krisenland Mosambik beschlossen. Wie der südafrikanische Sender news24 meldete, einigten sich die Staats- und Regierungschefs der SADC bei einem außerordentlichen Treffen in der mosambikanischen Hauptstadt Maputo am Mittwoch auf diesen Schritt. Die Mission solle Mosambik helfen, den Aufstand islamistischer Milizen niederzuschlagen, der den Frieden in der Region bedrohe, teilte die SADC demnach mit.
Details über Truppenstärke, Beginn der Mission und weitere Einzelheiten wurden zunächst nicht mitgeteilt. Kämpfende Truppen hatte Mosambik bislang abgelehnt, mit Ausnahme von Söldnern. Vorschläge einer SADC-Kommission sahen 3.000 Soldaten vor sowie Ausrüstung, die auch Drohnen und ein U-Boot zum Küstenschutz umfassen sollte.
Mehr als 700.000 Menschen sind geflohen
Mosambiks Staatschef Filipe Nyusi, der der SADC zurzeit vorsteht, betonte, er nehme die Unterstützung gern an. Gleichzeitig betonte er, jeder Staat habe das Recht, seine Souveränität zu bewahren.
Seit Oktober 2017 greifen islamistische Kämpfer, die mit der Terrororganisation „Islamische Staat“ in Verbindung stehen, staatliche Einrichtungen und Siedlungen in der Provinz Cabo Delgado im Norden von Mosambik an. Zwischen 700.000 und 800.00 Menschen sind vor Terror und Kämpfen innerhalb des Landes geflohen.
Im März eroberten die Islamisten vorübergehend die Stadt Palma. Seitdem haben außer der SADC auch Ruanda, die USA und Frankreich Hilfe angeboten. Die EU berät über eine Ausbildungsmission für die mosambikanische Armee. Mosambik im Südosten Afrikas hat rund 30 Millionen Einwohner und gehört zu den ärmsten Staaten der Welt.