Frankfurt a.M./Addis Abeba - Bei einem Luftschlag des äthiopischen Militärs sind in der Krisenregion Tigray Medienberichten zufolge Dutzende Menschen getötet worden. Die Luftwaffe habe den Markt im Ort Togoga nahe der Regionalhauptstadt Mekelle getroffen und dabei zahlreiche Zivilisten getötet, berichtete der britische Sender BBC am Mittwoch. Zuvor hatte sich die paramilitärische Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) offenbar in einer Offensive auf Mekelle zubewegt.
Das äthiopische Militär erklärte laut BBC, Ziel des Luftschlags auf Togoga seien keine Zivilisten gewesen, sondern Terroristen. Unabhängige Berichte aus Tigray gibt es kaum, weil die Region in Nordäthiopien für unabhängige Beobachter und Journalisten weitgehend unzugänglich ist. Seit November liefern sich dort das äthiopische Militär und die TPLF, die bisher in der Region an der Macht war, heftige Kämpfe. Schätzungen zufolge wurden Tausende Menschen getötet und mindestens 1,6 Millionen vertrieben. Sowohl der äthiopischen Armee als auch der TPLF werden in dem Konflikt schwere Verbrechen vorgeworfen.