Oaxaca de Juárez/Managua - In Nicaragua sind am Sonntag (Ortszeit) fünf weitere Oppositionelle festgenommen worden. Wie die regimekritische Online-Plattform „Confidencial“ meldete, handelt es sich dabei um vier Mitglieder der linken Partei Unamos sowie einen früheren General. Damit setzt die Regierung von Präsident Daniel Ortega die Repressionswelle gegen ihre Gegner fort. In den vergangenen zwei Wochen wurden bereits vier Oppositionspolitiker festgenommen, die sich um eine Kandidatur für die Präsidentschaftswahlen bewerben wollen.
Inhaftiert wurden am Sonntag der ehemaligen Guerillakämpfer Dora María Téllez, der ehemalige Vize-Außenminister Victor Hugo Tinoco , die Unamos-Politikerinnen Ana Margarita Vijil und Suyen Barahona sowie Ex-General Hugo Torres. Ihnen wird vorgeworfen, zu ausländischer Einmischung in interne Angelegenheiten aufgerufen und militärische Interventionen gefordert zu haben. Zudem sollen sie sich zusammengetan haben, um mit Finanzierungen ausländischer Mächte terroristische Aktionen auszuführen.
Téllez und Torres gehörten früher der Sandinistischen Befreiungsfront FSLN von Ortega an. Gemeinsam mit Ortega stürzten sie 1979 den Diktator Anastasio Somoza. Später trennten sich ihre Wege. Zahlreiche ehemalige FSLN-Kämpferinnen und Kämpfer kehrten dem zunehmend autoritär agierenden Ortega den Rücken.
Der Staatschef will sich bei den Wahlen im November erneut um das Präsidentenamt bewerben. Sollte er gewinnen, wäre das seine dritte Amtszeit in Folge. Ortega sowie seine Frau, die Vizepräsidentin Rosario Murillo, gehen mit aller Härte gegen Oppositionelle vor. Bei Protesten 2018 starben 328 Menschen.