Frankfurt a.M. - Entwicklungsprojekte der KfW haben laut der jüngsten Bilanz der Bankengruppe eine hohe Wirksamkeit. Mehr als vier von fünf zwischen den Jahren 2019 und 2020 abgeschlossenen Vorhaben waren erfolgreich, wie die staatliche KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) am Mittwoch in Frankfurt bei der Vorstellung des Evaluierungsberichts der finanziellen Zusammenarbeit mit Entwicklungs- und Schwellenländern mitteilte. Positive Wirkungen zu erzielen und so Lebensumstände zu verbessern, sei das wichtigste Ziel der Entwicklungszusammenarbeit, sagte KfW-Vorstandsmitglied Christiane Laibach.
Für den Bericht, der alle zwei Jahre erscheint, untersuchte die unabhängige Evaluierungsabteilung der KfW die Wirksamkeit von insgesamt 129 von ihr geförderten Projekten. Die Vorhaben wurden auf Grundlage der von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) festgelegten DAC-Kriterien bewertet. Dem Evaluierungsbericht zufolge waren nach diesen Kriterien 86 Prozent der KfW-Projekte erfolgreich. Nach KfW-Angaben hatten die geprüften Projekte ein Gesamtvolumen in Höhe von 3,2 Milliarden Euro.
Beste Ergebnisse erzielten Projekte in Asien und Ozeanien
Die meisten Projekte des Berichts lagen in Subsahara-Afrika (56), gefolgt von Asien und Ozeanien (33) und Nordafrika sowie dem Nahen Osten (32). Das spiegele die regionalen Schwerpunkte der Entwicklungsvorhaben wider, sagte der Leiter der KfW-Evaluierungsabteilung, Jochen Kluve. Die besten Ergebnisse erzielten von der KfW geförderte Entwicklungsprojekte dem Bericht zufolge in Asien und Ozeanien. Am wenigsten wirksam waren sie demnach in Afrika südlich der Sahara. Ein Grund sei, dass Projekte in vielen afrikanischen Ländern in fragilen Kontexten durchgeführt würden, sagte Kluve.
Aus dem Bericht lassen sich auch Schlüsse für die Pandemiebekämpfung ziehen: Die Studie zeige, dass für eine erfolgreiche Bekämpfung von Infektionskrankheiten regionale Ansätze eine wichtige Rolle spielten. In der Kaukasus-Region etwa sei ein Programm zur Bekämpfung von Tuberkulose aufgrund eines auf Nationalstaaten konzentrierten Ansatzes nicht erfolgreich gewesen. In Zentralafrika habe die grenzüberschreitende Zusammenarbeit bei einem Vorhaben zur HIV-Prävention zum Erfolg beigetragen.