Hilfswerke warnen vor Ausbreitung des Hungers in armen Ländern

Berlin/Osnabrück - Die Deutsche Welthungerhilfe und das Kinderhilfswerk terre des hommes haben begrüßt, dass die Bundesregierung im vergangenen Jahr ihre Mittel zur Bewältigung der Corona-Krise für die Länder des Südens sofort aufgestockt hat. Allerdings bräuchten viele Staaten angesichts drohender Hungersnöte und der dramatisch verschärften Klima- und Umweltkrise in den kommenden Jahren mehr humanitäre Hilfe, forderten die Hilfswerke am Mittwoch bei der Vorstellung des „Kompass 2021“ zur Bilanz der deutschen Ausgaben für Entwicklungszusammenarbeit.

Die Zahl der Menschen, die unter akutem Hunger litten, sei 2020 auf 155 Millionen Menschen in 55 Ländern gestiegen, sagte Mathias Mogge, Generalsekretär der Welthungerhilfe. Der Fokus in der Entwicklungszusammenarbeit müsse sich mehr auf die ärmsten Länder richten, verlangte er: „Es ist ein Skandal, dass in einigen Regionen der Welt wieder Menschen drohen zu verhungern.“

Die Vorstandssprecherin von terre des hommes, Birte Kötter, bemängelte „einen dramatischen Rückfall der Errungenschaften der Kinderrechte um Jahrzehnte“ durch die Corona-Pandemie. Millionen Kinder hungerten, lebten auf der Straße oder müssten arbeiten oder betteln, anstatt zur Schule zu gehen. „Wir brauchen deshalb dringend humanitäre Hilfslieferungen wie Impfstoff-Dosen und Sauerstoff-Anlagen, aber auch einen solidarischen Umgang mit wissenschaftlichen Forschungsergebnissen und Technologien zur Pandemiebekämpfung.“

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