Transgender-Personen in Kamerun zu fünf Jahren Haft verurteilt

Frankfurt a.M./Douala - In Kamerun sind zwei Transgender-Personen zu je fünf Jahren Haft und rund 300 Euro Geldstrafe verurteilt worden. Loïc Njeukam, die sich im Internet Shakiro nennt, und Roland Mouthe (Patricia) seien der „versuchten Homosexualität“ und der Erregung öffentlichen Ärgernisses für schuldig befunden worden, berichtete der französische Auslandssender RFI am Mittwoch. Die beiden sind bereits seit 8. Februar in Haft. Eine Freilassung auf Kaution wurde ihnen verweigert.

Ihre Verteidigung erklärte, das Gericht habe die Höchststrafe verhängt, nur weil die beiden Frauenkleider getragen hätten. Sonst hätten sie nichts getan. Die Verteidiger kündigten Berufung an. Alice Nkom, Präsidentin des Schwulen- und Lesben-Verbands in dem westafrikanischen Land, sprach von einem Skandal-Urteil, das allen internationalen Abkommen Hohn spreche, die Kamerun unterzeichnet habe. Menschenrechtlerinnen warnten, das Urteil könnte zu mehr Gewalt gegen sexuelle Minderheiten führen.

Kamerun gehört zu 31 afrikanischen Ländern, in denen Homosexualität strafbar ist. Human Rights Watch beklagt seit Februar ein systematisches hartes Vorgehen der Behörden gegen Schwule, Lesben, Bi- und Transsexuelle. Mindestens 24 Menschen seien festgenommen, bedroht oder angegriffen worden, erklärte die Menschenrechtsorganisation.

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