Frankfurt a.M./Yangon - Das Militärregime in Myanmar hat mehr als 600 Gefangene aus dem Insein-Gefängnis in Yangon (früher Rangun) entlassen. Bei den meisten handelt es sich um Studierende, die gegen den Putsch demonstriert hatten, wie unter anderem das Nachrichtenportal "Myanmar Now" am Mittwoch berichtete. Darunter sei auch der im vergangenen Monat festgenommene Journalist der Nachrichtenagentur Associated Press (AP), Thein Zaw. Viele der Freigelassenen waren der Anstiftung zum Aufruhr beschuldigt worden.
Seit dem Militärputsch vom 1. Februar gibt es fast täglich Proteste gegen die Junta. Derweil gehen Polizei und Soldaten immer brutaler gegen die demonstrierende Bevölkerung vor. Nach Angaben der "Vereinigung zur Unterstützung politischer Gefangener" (AAPP) wurden seit Beginn der Proteste mindestens 275 Menschen getötet, darunter auch Jugendliche und Kinder. Am Dienstag war laut "Myanmar Now" ein sieben Jahre altes Mädchen während einer Razzia in der zweitgrößten Stadt Mandalay erschossen worden.
Die Streitkräfte hatten den Putsch gegen die "Nationale Liga für Demokratie" (NLD) unter De-Facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi mit Wahlbetrug begründet, ohne Beweise dafür vorzulegen. Die Parlamentswahlen vom November hatte die NLD klar gewonnen, die militärtreue USDP war unterlegen.