Berlin - Amnesty International fordert für die weltweite Batteriezellfertigung hohe Menschenrechts- und Umweltstandards. Unternehmen und Regierungen müssten dafür sorgen, dass die in Elektroautos und zahlreichen elektronischen Geräten verbauten Lithium-Ionen-Akkus menschenrechtskonform und umweltgerecht hergestellt werden, erklärte die Menschenrechtsorganisation am Donnerstag in Berlin. Dafür hat Amnesty nach eigenen Angaben Grundsätze für Unternehmen und Regierungen in der Batterie-Wertschöpfungskette ("Principles for Businesses and Governments in the Battery Value Chain") entwickelt.
"Akkus sind für die Elektromobilität und damit für den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen dringend nötig, doch gleichzeitig bringt diese Technologie neue Risiken für die Menschenrechte und die Umwelt mit sich", sagte Mathias John, Experte für Wirtschaft und Menschenrechte bei Amnesty International Deutschland. Die Unternehmen müssten deshalb ihre Wertschöpfungsketten transparent machen. Außerdem müsse es Beschwerdemechanismen und Entschädigungen für Betroffene geben. Die Regierungen wiederum müssten endlich menschenrechtliche Sorgfaltspflichten gesetzlich verankern und mutmaßliche Verstöße untersuchen.
Laut Amnesty wird unter anderem beim Kleinbergbau im Kongo Kobalterz mit Kinderarbeit gefördert. Das Erz sei möglicherweise in die Lieferketten einiger wichtiger Elektronik- und Elektrofahrzeughersteller gelangt. In Südamerika wiederum gefährde der Abbau von Lithium die Wasserversorgung und die sensiblen Ökosysteme einiger indigener Gemeinschaften.