Genf - Im Kampf gegen Ebola setzen die UN künftig auf einen globalen Vorratsspeicher mit Impfdosen. Durch Impfungen könnten Menschen vor dem tödlichen Virus geschützt werden, sagte der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation, Tedros Adhanom Ghebreyesus, am Dienstag in Genf.
Das Lager mit den Impfdosen werde in der Schweiz errichtet und umfasse zunächst knapp 7.000 Einheiten. Später solle das Lager auf 500.000 Impfdosen aufgestockt werden. Das sei die von Gesundheitsexperten empfohlene Anzahl. Das Kinderhilfswerk Unicef wird die Leitung der Einrichtung übernehmen. Bei einem Ebola-Ausbruch sollen die Wirkstoffe zu den bedrohten Menschen transportiert werden.
Impfstoff muss auf vorrat gelagert werden
Seit der Entdeckung des Ebola-Erregers im Jahr 1976 starben Tausende Menschen an der hochansteckenden Fieberkrankheit. Der schlimmste Ausbruch ereignete sich ab 2013/2014 in den westafrikanischen Ländern Guinea, Liberia und Sierra Leone. Immer wieder taucht die Krankheit in der Demokratischen Republik Kongo auf, zuletzt 2020.
Verglichen mit anderen Leiden handelt es sich bei der Ebola laut der WHO um eine seltene Krankheit. Ein Markt für Impfstoffe existiere nicht. Deshalb müssten die Dosen auf Vorrat gelagert werden. Neben der WHO und Unicef beteiligen auch das Rote Kreuz, "Ärzte ohne Grenzen" und die Impfstoffallianz Gavi an dem Projekt gegen die Ebola. Den Angaben nach wird das Serum einmal injiziert und von Merck, Sharp & Dohme (MSD) hergestellt. Der Impfstoff sei in der EU, in den USA und in acht afrikanischen Staaten zugelassen.