Genf - Der Kampf gegen die Malaria hat in den vergangenen Jahren den Vereinten Nationen zufolge kaum Fortschritte gemacht. Im Jahr 2019 seien 409.00 Menschen an der gefährlichen Fieberkrankheit gestorben, teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Montag in Genf mit.
Im Jahr 2018 seien es 411.000 Malaria-Todesfälle gewesen. Die Zahl der Malaria-Fälle habe von 2016 bis 2019 bei jährlich rund 230 Millionen stagniert. Die Corona-Pandemie drohe nun sogar Rückschläge für die Anstrengungen gegen die Malaria zu bringen, warnte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus.
Laut Tedros wurde der Kampf gegen die Malaria auch durch Geldmangel behindert. Im Jahr 2019 hätten die betroffenen Länder rund 5,6 Milliarden Dollar für Vorbeugung, Diagnose und Behandlung der Malaria gebraucht. Es seien aber nur drei Milliarden Dollar verfügbar gewesen. Angesichts der Schwierigkeiten rief der WHO-Chef die Länder dazu auf, sich verstärkt dem Kampf gegen die Malaria zu widmen. Ziel müsse eine Welt frei von der Tropenkrankheit sein, betonte er.
Lieferungen von Anti-Moskito-Netzen und Medikamente behindert
Brennpunkt der Malaria ist den Angaben nach Afrika, wo rund 90 Prozent aller Erkrankungen und Todesfälle zu verzeichnen seien. Im Zuge der Corona-Pandemie schlossen die Länder ihre Grenzen und Betriebe. Dadurch wurden auch Lieferungen von Anti-Moskito-Netzen und Medikamente gegen die Malaria behindert oder unterbunden. zudem lenkten die Regierungen Ressourcen in die Eindämmung der Corona-Pandemie, was auch zulasten des Kampfes gegen die Malaria geschah.
Malaria ist die häufigste Tropenkrankheit und eine der Haupttodesursachen in Entwicklungsländern. Dabei ist Malaria bei rechtzeitiger Diagnose und Medikamentengabe heilbar. Zur Behandlung empfehlen Mediziner Kombinationspräparate auf Grundlage des pflanzlichen Wirkstoffs Artemisinin.
Die Krankheit wird von Plasmodium-Parasiten ausgelöst, die durch Stiche der weiblichen Anopheles-Mücken übertragen werden. Mit Moskitonetzen, die mit Insektiziden behandelt sind, kann das Ansteckungsrisiko stark verringert werden. Typische Symptome der Malaria sind Fieberschübe, Krämpfe sowie Magen- und Darmbeschwerden. In schweren Fällen treten Hirnschäden oder Blutarmut (Anämie) auf. Ohne schnelle Behandlung verläuft die Krankheit oft tödlich.