Mehrere Tote bei Protesten in Uganda

Frankfurt a.M./Kampala - Bei Protesten gegen die Festnahme von zwei Oppositionspolitikern in Uganda sind mehrere Menschen getötet worden. Bei gewaltsamen Zusammenstößen in der Hauptstadt Kampala seien sieben Personen getötet und 45 verletzt worden, berichtete die ugandische Zeitung "Daily Monitor" unter Berufung auf Polizeiangaben am Donnerstag. Die Proteste waren nach der Festnahme des Oppositionspolitikers Bobi Wine und mehrerer seiner Anhänger am Mittwoch ausgebrochen.

Neben Wine wurde auch der Oppositionspolitiker und Präsidentschaftskandidat Patrick Amuriat festgenommen. Der Präsidentschaftskandidat Mugisha Muntu erklärte am Mittwochabend, den Wahlkampf auszusetzen, bis die beiden anderen Kandidatenfreigelassenn würden. Wine war der Polizei zufolge festgenommen worden, weil mehr als 200 Personen an einer seiner Wahlveranstaltungen teilgenommen hatten. Damit verstieß er gegen Corona-Beschränkungen.

Wine ist ein Parlamentsabgeordneter und Musiker, der mit bürgerlichem Namen Robert Kyagulanyi heißt. Er gilt als einer der stärksten Herausforderer von Präsident Yoweri Museveni (76), der sich am 14. Januar zur Wiederwahl stellen will. Wegen seines zunehmend autokratischen Regierungsstils und des harten Vorgehens gegen Oppositionelle steht Museveni in der Kritik. Wine war bereits Anfang November direkt nach seiner Nominierung als Präsidentschaftskandidat für mehrere Stunden in Gewahrsam genommen und nach eigenen Angaben von der Polizei misshandelt worden.

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