UN: Immer mehr Menschen hungern in Kenia wegen Corona-Krise

Genf - In Kenia hungern immer mehr Menschen in den städtischen Armenvierteln aufgrund der Corona-Krise. Etwa 1,7 Millionen Bewohnerinnen und Bewohner von Slums hätten im Zuge der Pandemie nicht mehr genug zu essen, teilte ein Sprecher des Welternährungsprogramms am Freitag in Genf mit. Man habe begonnen, rund 400.000 von ihnen in den Armensiedlungen der Hauptstadt Nairobi und der Hafenmetropole Mombasa mit Lebensmitteln zu versorgen. Auch Bargeld verteile das WFP, sagte Sprecher Tomson Phiri. Haushalte erhielten umgerechnet 34 Euro pro Monat. 

Das Hilfsprogramm werde über einige Monate laufen, hielt Phiri fest. Der Sprecher wies auf den Geldmangel des WFP hin. Nur wenn Geber weitere knapp 40 Millionen Euro bereitstellen würden, könne das WFP das Hilfsprogramm für hungernde Menschen auf andere Städte in Kenia ausdehnen. Das WFP finanziert sich fast ausschließlich aus den Zuwendungen der UN-Mitgliedsländer.

Schwache Sozialsysteme

Im Zuge der Corona-Pandemie haben Kenia und viele andere afrikanische Länder ihre Grenzen abgeriegelt und Betriebe geschlossen. Dadurch gerieten die ohnehin schwachen Volkswirtschaften in eine bedrohliche Lage. Auf dem Kontinent sind die Menschen oft nur kurzfristig beschäftigt, Millionen von ihnen halten sich mit kleinen Gewerben von Tag zu Tag über Wasser, soziale Sicherungssysteme sind meistens nur schwach ausgebaut, wenn sie überhaupt vorhanden sind. Das Welternährungsprogramm erhält in diesem Jahr den Friedensnobelpreis. Damit wird der Kampf des WFP gegen den Hunger gewürdigt.
 

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