WHO-Kommission untersucht sexuellen Missbrauch im Kongo

Genf - Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) will Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs gegen Mitarbeiter im Kongo mit einer neuen Kommission untersuchen. Diese soll die Ermittlungen gegen die mutmaßlichen Täter führen und alle Opfer ausfindig machen, erklärte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus am Sonntagabend in Genf.

Die WHO betraute demnach die frühere Außenministerin des Nigers, Aïchatou Mindaoudou, sowie die kongolesische Menschenrechtsaktivistin Julienne Lusenge mit der Leitung der Kommission. Tedros versprach eine Politik der Null-Toleranz gegen sexuellen Missbrauch und Ausbeutung. Die Verantwortlichen müssten zur Rechenschaft gezogen werden.

Das Fachmagazin "The New Humanitarian" und die Thomson Reuters Foundation hatten im September berichtet, dass Dutzende Frauen in der Demokratischen Republik Kongo während der Ebola-Krise sexuell missbraucht wurden. Mitarbeiter der WHO und internationaler Hilfsorganisationen, darunter World Vision, Unicef, Oxfam und "Ärzte ohne Grenzen", hätten Frauen zum Sex gezwungen und ihnen im Gegenzug Jobs angeboten, heißt es in dem Bericht. Andere seien mit Alkohol verleitet oder in Krankenhäusern und Büros überfallen worden. Zwei Frauen wurden demnach schwanger. Bei den mutmaßlichen Tätern soll es sich vor allem um Ausländer handeln, die zwischen 2018 und 2020 zur Bekämpfung von Ebola im Ostkongo eingesetzt waren.
 

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