Bonn (epd). Die Hilfsorganisation Care fordert, neben den beiden Übergängen im Nordwesten müsse auch der Zugang im Nordosten Syriens dringend wieder geöffnet werden. Dieser diente bis Januar als Hauptversorgungskanal unter anderem für medizinische Güter in der Region. "Nur wenn alle drei Übergänge geöffnet sind und auch bleiben, kann gewährleistet werden, dass die notleidende Bevölkerung mit ausreichend lebensrettender humanitärer Hilfe erreicht wird", betonte Care am Montag in Bonn.
Zur Syrien-Konferenz von EU und UN in Brüssel verwies Care auf die dramatische Krise nach über neun Jahren Krieg: "9,3 Millionen Menschen leiden Hunger, die syrische Währung hat in den vergangenen Monaten 50 Prozent ihres Wertes verloren und Covid-19 stellt ein unkalkulierbares gesundheitliches Risiko dar, weil die medizinische Infrastruktur im Land fast komplett zerstört ist", erklärte die Hilfsorganisation. Unter dem gemeinsamen Vorsitz der Europäischen Union und der Vereinten Nationen findet am Dienstag die vierte Brüsseler Konferenz zur "Unterstützung der Zukunft Syriens und der Region" statt.