15 Ureinwohner bei Massaker in Mexiko getötet

Bei Auseinandersetzungen zwischen lokalen Behörden und Ureinwohnern sind in Südmexiko 15 Indigene getötet worden.

Frankfurt a.M., Mexiko-Stadt (epd). Bewaffnete hätten die 13 Männer und zwei Frauen gefoltert, ermordet und verbrannt, teilte das Bürgermeisteramt der Gemeinde San Mateo del Mar am Montag (Ortszeit) mit. Bereits im Mai war bei gewaltsamen Angriffen ein weiterer Angehörigen der Urbevölkerung getötet worden. Die Ureinwohner machen die Stadtregierung für das Massaker verantwortlich. Bürgermeister Bernardino Ponce beschuldigt die Opposition, durch ihren Widerstand die Gewalt zu provozieren.

Konflikt in der Gemeinde

Hintergrund ist ein seit Jahren andauernder Machtkampf zwischen Bürgermeister Ponce und den Ureinwohnern. Diese berufen sich auf ihr Selbstbestimmungsrecht und organisieren sich in der "Versammlung der Völker". Sie werfen dem Ortsvorsteher vor, durch Betrug an die Macht gekommen zu sein und fordern eine Wahl nach indigenem Recht. Zahlreiche mexikanische Menschenrechtsorganisationen kritisierten in einer gemeinsamen Erklärung, dass die Regierung des Bundesstaats Oaxaca nicht in den Konflikt eingegriffen habe. Die Beteiligten hätten dies seit den Angriffen von Mai gefordert.

Der Konflikt in der Gemeinde begann 2012, nachdem sich die "Versammlung der Völker" gegen den Bau von Windrädern ausgesprochen hatte. Der Isthmus von Tehuantepec, in dem sich San Mateo del Mar befindet, ist eine extrem windige Region, in der internationale Investoren zahlreiche Windkraftanlagen betreiben. Die meisten Bewohner des Landstrichs profitieren jedoch nicht von diesen Anlagen. In San Mateo del Mar haben die Oppositionellen bisher den Bau der Windräder verhindert.

Schlagworte

Unterstützen Sie unseren anderen Blick auf die Welt!
„welt-sichten“ schaut auf vernachlässigte Themen und bringt Sichtweisen aus dem globalen Süden. Dafür brauchen wir Ihre Unterstützung. Warum denn das?
Ja, „welt-sichten“ ist mir etwas wert! Ich unterstütze es mit
Schon 3 Euro im Monat helfen
Unterstützen Sie unseren anderen Blick auf die Welt!