Menschenrechtler: Geschlossene Grenzen gefährden Flüchtlingsschutz

epd-bild/Thomas Lohnes
Flüchtlingslager in Nigeria
Wegen der Corona-Grenzschließungen in Ost- und Zentralafrika können sich nach Angaben von Entwicklungshilfeorganisationen viele Flüchtlinge nicht in Sicherheit bringen.

Frankfurt a.M., Nairobi (epd). Auf die Folgen geschlossener Grenzen haben 39 Menschenrechts-, Entwicklungs- und Migrantenorganisationen am Montag in einem Aufruf an die Regierungen der Region aufmerksam gemacht. Die Staaten müssten sicherstellen, dass die Menschen Zuflucht suchen könnten, während gleichzeitig die Corona-Pandemie unter Kontrolle gebracht werden müsse, erklärte das Bündnis.

Verstoß gegen Flüchtlingsrechte

Grundsätzliche Grenzschließungen widersprächen den internationalen Flüchtlingsrechten, hieß es weiter. Als die Staaten der Region im März begonnen hätten, ihre Grenzen wegen Corona zu schließen, sei dies ohne Schutzmechanismen für die Frauen, Männer und Kinder geschehen, die aus Angst um ihr Leben und ihre Freiheiten auf der Flucht seien und Asyl suchten. Es müssten nun dringend Lösungen gefunden werden, die sowohl den Corona-Bedrohungen als auch den Rechten der Flüchtlinge gerecht werden, forderten die Organisationen, darunter Amnesty International und Oxfam.

Um den Flüchtenden Zugang zu ermöglichen, sollten beispielsweise Corona-Tests oder verschiedene Quarantäneregelungen erwogen werden, sagte Deprose Muchena von Amnesty International. Auch die Weltgemeinschaft sei in der Pflicht, Menschen auf der Flucht zu unterstützen, erklärte Oxfam-Regionaldirektorin Lydia Zigomo. Das gelte, "egal, auf welcher Seite der Grenze sie sind", betonte sie.

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