Genf (epd). Die für dieses Jahr benötigten Mittel seien erst zu 14 Prozent gedeckt, sagte WFP-Sprecherin Elisabeth Byrs am Freitag in Genf. Wenn die Geberstaaten in den kommenden Wochen nicht einen substanziellen Anteil der fehlenden 787 Millionen US-Dollar (mehr als 700 Millionen Euro) überwiesen, müsse der Großteil der Flugzeugflotte stillgelegt werden. Dieser Schritt sei vor dem Hintergrund der Coronakrise besonders dramatisch, so Byrs. Das WPF transportiert Güter und Personal für sehr viele humanitäre Organisationen.
Kommerzielle Flüge gestrichen
Zu den Flügen des WFP gebe es gerade in armen und fragilen Staaten keine Alternative, betonte Byrs. Zudem habe der Bedarf zugenommen, auch weil viele kommerzielle Anbieter ihre Flüge gestrichen hätten. Bis Ende des Jahres müssten voraussichtlich 700.000 Kubikmeter überlebenswichtige Güter von WFP-Flügen transportiert werden. Die vorhandenen Gelder reichten aber nur noch für 56.000 Kubikmeter. Angesichts der anhaltenden Corona-Krise sei mit einem Abflauen des Bedarfs nicht zu rechnen, sagte Byrs. In den kommenden Wochen werde genug Fracht für 120 Jumbojets erwartet.
Zum Netzwerk des WFP gehören auch die humanitären Drehkreuze, von denen aus weltweit Mediziner ausgeflogen sowie Medikamente, Beatmungsgeräte und Atemschutzmasken im Kampf gegen die Coronapandemie verteilt werden. Seit Anfang des Jahres hat das WFP nach eigenen Angaben 375 Frachtflüge in Afrika, Lateinamerika und dem mittleren Osten geflogen. Zudem seien mehr als 2.500 Hilfskräfte von über 80 Organisationen transportiert worden.