Hilfswerk befürchtet mehr Kinderarbeit wegen Corona-Krise

epd-bild/Bettina Ruehl
Kinderarbeit in Mali
Die Corona-Krise könnte laut dem Missionswerk "Die Sternsinger" zu mehr Kinderarbeit in Entwicklungsländern führen.

Aachen (epd). Durch die Pandemie falle das Einkommen vieler Familien weg, erklärte der Präsident des katholischen Kinderhilfswerks, Dirk Bingener, am Dienstag in Aachen. Das verschärfe den ökonomischen Druck und mehr Mädchen und Jungen müssten arbeiten, damit die Familie überleben können. "Aufgrund dieser Notlage vieler armer Familien erhöht sich auch die Gefahr der sexuellen Ausbeutung von Kindern", erklärte Bingener anlässlich des Internationalen Tages gegen Kinderarbeit am Freitag.

Lieferkettengesetz gefordert

Um Kinderarbeit abzuschaffen, unterstütze das Hilfswerk weiterhin die Forderung nach einem Lieferkettengesetz. Denn um Armut zu bekämpfen, müssten entlang der gesamten Wertschöpfungskette faire Löhne und Preise gezahlt werden, die Familien ein existenzsicherndes Einkommen ermöglichen. Produkte wie Kleidung, Schokolade oder Kaffee würden teilweise mit Hilfe von Kinderarbeit billig hergestellt. "Wir brauchen verbindliche Regeln für Unternehmen, damit diese die Menschenrechte achten und die Zerstörung der Umwelt vermeiden", sagte Bingener.

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