Minister Müller warnt vor Fluchtbewegungen infolge von Corona

epd-bild/Christian Ditsch
Aus Müllers Sicht sollte die EU handeln.
Aus Sicht des deutschen Entwicklungsministers ist die Corona-Krise für Afrika weit mehr als eine Gefahr für die Gesundheit der Menschen.

Düsseldorf (epd). Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) warnt die Europäische Union (EU) vor den Folgen einer verheerenden Corona-Pandemie in Afrika. "Brüssel darf nicht warten, bis ganze Staaten zusammenbrechen und es zu Unruhen und unkontrollierbaren Fluchtbewegungen kommt", sagte Müller der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Montag).

Millionen Menschen arbeitslos

Es gehe in Afrika nicht nur um die Frage, wie Covid-19-Erkrankte trotz schwacher Gesundheitssysteme gerettet werden können. "In Afrika herrscht bereits eine dramatische Hunger- und Wirtschaftskrise", sagte Müller. Millionen Menschen seien arbeitslos. Transportwege seien unterbrochen, es fehle an Lebensmitteln und Saatgut. In Ostafrika vernichte eine dramatische Heuschreckenplage die Ernte. "Millionen Menschen hungern, bevor das Virus ankommt", sagte der CSU-Politiker.

Nötig sei, dass die EU ein Sofortprogramm für Afrika und den Nahen Osten auflege. Dabei müsse es sowohl um Nothilfen als auch um Stabilisierungskredite gehen.

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